Forschungscampus DPP @Photonics West 2025, San Francisco: Strategische Impulse für die Laserbranche, Wissenschaft & Wirtschaft

Forschungscampus DPP @Photonics West 2025, San Francisco: Strategische Impulse für die Laserbranche, Wissenschaft & Wirtschaft

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Die SPIE Photonics West 2025 in San Francisco, USA, ist eine der wichtigsten internationalen Messen für die Laser- und Photonikbranche. Sie bringt Wissenschaftler:innen und Unternehmen zusammen, um neue Technologien vorzustellen und sich auszutauschen. Auch für den Forschungscampus DPP ist sie ein zentraler Treffpunkt, um aktuelle Entwicklungen kennenzulernen, Forschung zu präsentieren und wertvolle Kontakte zu knüpfen.

Technologische Innovationen und industrielle Anwendungen

Die Konferenz bot den DPP-Wissenschaftlern Thomas Bussek, Thomas Kaster und Moritz Kröger wertvolle Einblicke in aktuelle Forschungsthemen und technologische Entwicklungen.

Thomas Kaster stellte seine Arbeit zum Laserschweißen mit mobilen Robotern vor. Dieses Verfahren ermöglicht die präzise Bearbeitung großer Bauteile und ist besonders für die Industrie von Interesse. Er nutzte die Messe auch, um mit internationalen Unternehmen über deren Anforderungen an Lasersysteme zu sprechen, insbesondere im Bereich Kinematiksysteme (also die Bewegung von Maschinen und Robotern) und Systemtechnik für die Lasermaterialbearbeitung.

„Fortschritte bei Laserstrahlquellen und die Entwicklungen in der laserbasierten Kernfusion zeigen das enorme Innovationspotenzial der Branche und ihre wachsende Bedeutung für die Industrie“, erklärte Kaster.

Thomas Bussek, Forscher am RWTH-Lehrstuhl für Technologie Optischer Systeme (TOS), präsentierte seine Forschung zur Laser-Pulverbettfusion (LPBF) – einem Verfahren, das im 3D-Druck mit Metallpulver eingesetzt wird. Dabei untersuchte er, wie sich die Form des geschmolzenen Materials verändert, wenn der Laserstrahl unterschiedlich verteilt ist.

Er verglich zwei verschiedene Laserstrahlformen:

  1. Energieverteilung in der Mitte – ähnlich wie bei einer klassischen Taschenlampe, bei der das Licht in der Mitte am stärksten ist.
  2. Ringförmige Energieverteilung – bei der die Lichtenergie in einem Ring angeordnet ist, sodass die äußeren Bereiche mehr Energie erhalten als die Mitte.

Bussek betonte, dass der Austausch mit internationalen Forschern und Industriepartnern auf der Messe wertvolle Impulse für die zukünftige Arbeit am Forschungscampus DPP geliefert habe:

„Nachdem wir im vergangenen Jahr Fortschritte bei der Erforschung des Inversen Wärmeleitproblems für die Laser-Pulverbettfusion erzielt haben, bot die Photonics West eine hervorragende Gelegenheit, unsere Ergebnisse einem breiten Publikum vorzustellen. Die Diskussionen mit Experten aus Forschung und Industrie haben neue Fragen aufgeworfen, die wir in den kommenden Monaten weiter untersuchen werden.“

Moritz Kröger, Forscher am RWTH-Lehrstuhl für Lasertechnik (LLT), präsentierte ein Verfahren zur automatisierten Optimierung von Lasermaterialbearbeitungsprozessen. Er setzt dabei auf künstliche Intelligenz, die automatisch die optimalen Einstellungen für die Materialbearbeitung berechnet – ein Verfahren, das als Bayesian Optimization bekannt ist. Dadurch lassen sich Produktionsprozesse schneller und effizienter gestalten.

LASE Plenary Session: Laserbasierte Fusion als Zukunftstechnologie

Ein besonderes Highlight war der Vortrag von Prof. Constantin Häfner, inzwischen Vorstand für Forschung & Transfer der Fraunhofer Gesellschaft, der über lasergestützte Kernfusion sprach. Diese Technologie könnte in Zukunft eine saubere und fast unbegrenzte Energiequelle bieten. Besonders entscheidend sind dabei leistungsstarke Lasersysteme, die auch in der Industrie, zum Beispiel bei der Herstellung von optischen Komponenten, genutzt werden.

Prof. Constantin Häfner (Fraunhofer ILT, RWTH Lehrstuhl für Lasertechnik) präsentiert im Rahmen der LASE Plenary Session die Möglichkeiten der laserbasierten Fusion und diskutiert die Anforderungen an Laserstrahlquellen sowie laserbasierte Produktionsketten, z.B. für die Optikfertigung.

Internationale Kooperationen ausbauen: Besuch am Lawrence Livermore National Laboratory

Im Rahmen der Photonics West besuchte eine Gruppe aus Mitgliedern des Forschungscampus DPP (u. a. der Partner Fraunhofer ILT, Lehrstuhl LLT, Lehrstuhl TOS) auch das renommierte Lawrence Livermore National Laboratory, um Möglichkeiten für bilaterale und assoziierte Projekte auszuloten. Dieser Austausch eröffnete neue Perspektiven für gemeinsame Forschungsvorhaben und ermöglichte eine strategische Verzahnung mit internationalen Partnern, sowohl für den Forschungscampus DPP als auch die dazugehörigen individuellen Partnerinstitutionen.

Strategische Relevanz für die deutsche Photonikbranche und DPP

Für den Forschungscampus DPP nimmt die Photonics West eine Schlüsselrolle ein: Die Messe ermöglicht es, marktrelevante Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und strategische Netzwerke zu etablieren. „Es hat sich erneut gezeigt, dass internationale Plattformen sowohl für den wissenschaftlichen als auch wirtschaftlichen Erfolg entscheidend sind und Netzwerke zwischen einzelnen Akteuren gezielt gestärkt werden müssen“, resümiert Dr. Christian Hinke, Strategischer Leiter des Forschungscampus DPP.

Thomas Bussek (Lehrstuhl TOS, Sprintteam 1), Dr. Christian Hinke (Sprecher u. Strategische Leitung Forschungscampus DPP), Thomas Kaster (Lehrstuhl LLT, Sprintteam 15).

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