Wir stellen uns vor: Dominick Holman, RWTH DAP

Wir stellen uns vor: Dominick Holman, RWTH DAP

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Für welche Aufgaben bist Du im Forschungscampus DPP verantwortlich?

In meinem Verantwortungsbereich liegt die Leitung des Sprintteams 5, das sich auf das Thema Virtual AM-Lab konzentriert. Unser Ziel ist es, die Produktionsplanung für die additive Fertigung effizienter und einfacher zu gestalten, indem wir die gesamte Prozesskette eines Bauteils ganzheitlich betrachten. Dies bedeutet, dass wir die Arbeitsabläufe nach dem Druckprozess in unsere Entscheidungsfindung für die Weiterverarbeitung ebenso wie den Druckprozess selbst integrieren.

Wir möchten sicherstellen, dass Bauteile nicht nur hinsichtlich ihrer Ausrichtung, Platzierung im Bauraum oder der Scan-Strategie optimiert werden, um eine optimale Qualität und Kostenleistung zu erzielen, sondern auch die nachfolgenden Schritte wie Spanntechniken, Fertigungstechnologien und Nachbearbeitungsszenarien umfassend prüfen.

Welche Themen werden momentan von Dir bearbeitet?

Für die Aufbereitung und Auswertung der gesamten Prozesskette beschäftigte ich mich primär mit der Aufbereitung der Bauteilkonfiguration, d.h. die Wahl der Orientierung, Stützstrukturstrategie, Scan-Strategie sowie Prozessparameter mit der die Bauteile in die Druckmaschine geladen werden. Hierzu wird eine kennzahlbasierte Bewertungsmethode verwendet, die die verschiedenen Konfigurationen relativ zueinander bewertet und somit in Abhängigkeit von kundenspezifischen Präferenzen eine Auflistung von idealen Konfigurationen liefert.

Mit welchen Unternehmen und Organisationen arbeitest Du im Projekt zusammen?

  • Lehrstuhl des Werkzeugmaschinenlabors (WZL) der RWTH Aachen
  • Lehrstuhl für integrativen Leichtbau (AZL) der RWTH Aachen
  • ACAM
  • Aconity3D
  • AddUp
  • Conbility
  • GKN
  • ModuleWorks

Welche Ziele werden konkret verfolgt?

Unser gemeinsames Ziel ist die digitale Darstellung der additiven Prozesskette. Das beinhaltet zum einen die Auslegung und Auswertung der Prozesskette, sowie die eine einheitliche Ontologie für den Bereich der Additiven Fertigung zu entwickeln und zu erweitern. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Erstellung eines universellen Maschinenmodells, das in zukünftigen Simulationen genutzt werden kann.

Fragen zur Person

Wie sieht Dein typischer Arbeitstag im Forschungscampus aus?

Mein Arbeitstag ist zum einen geprägt von vielen kreativen Gesprächen zu gemeinsamen Vorstellungen und möglichen Ideen zur Gestaltung dieser. Andererseits ist mein Arbeitstag geprägt von der Entwicklung von Softwarekomponenten als Hilfsmittel oder Werkzeug zur Realisierung dieser Vorstellungen.

Du wurdest von Deinem Unternehmen in den Forschungscampus entsandt – wie gestaltet sich die Aufteilung der Arbeit für den Campus und den Lehrstuhl ?

Die Arbeit im Forschungscampus ist meine Hauptaufgabe.

Wie würdest Du die Forschungscampus-Kultur beschreiben?

Der Forschungscampus bietet die besten Voraussetzungen, um neue innovative Forschung voranzutreiben. Hier treten Forschungsinstitute direkt mit der Industrie in Verbindung und können sich mit Experten aus verschiedenen Fachgebieten austauschen.

Wie bist Du zur Lasertechnik gekommen?

Den Weg zur Lasertechnik kam ich tatsächlich auf Umwegen.

Mit meiner Ausbildung zum Maschinenschlosser hatte ich Erfahrungen im CNC-Bereich sammeln können und habe mich bereits in Produktionsplanung, Maschinenführung sowie Schichtleitung behaupten dürfen. Anschließend habe ich durch mein Studium der Informatik meine Leidenschaft zur Softwareentwicklung, Simulation und Geometrie entdeckt. Als Studentische Hilfskraft habe ich bereits an Softwarelösungen für zukünftige Manufacturing Execution Systems (MES) geschrieben und einen Teil für Industrie 4.0 in der Produktionsplanung beigetragen.

Diese Leidenschaft und Erfahrung überzeugten dann, mich in den Forschungscampus für die digitale Umsetzung eines Virtual AM-Labs einzusetzen.

Drei Worte, die für Dich den Forschungscampus DPP beschreiben:

Teamarbeit, Kreativität, Vernetzung.

Der Lehrstuhl Digital Additive Production DAP

Mit der Berufung von Prof. Johannes Henrich Schleifenbaum wurde der Lehrstuhl Digital Additive Production DAP im August 2016 an der RWTH Aachen gegründet. In einem starken Netzwerk erforschen und entwickeln mehr als 120 motivierte und talentierte Mitarbeiter*innen technologisch exzellente Lösungen in den Themenfeldern Additive Fertigung (engl. Additive Manufacturing [AM]), Produkt- und Produktionsdigitalisierung. Bei der Beantwortung grundlegender wie auch applikationsbezogener Fragen richtet der Lehrstuhl seine Aufmerksamkeit besonders auf die ökonomischen und ökologischen Auswirkungen seiner Arbeit sowie mögliche Vorteile für seine Partner. Über den Lehrstuhlrahmen hinweg engagiert sich der Lehrstuhl DAP aktiv in Netzwerken, um das gebündelte Wissen aus Industrie, grundlegender und anwendungsorientierter Forschung interdisziplinär auszutauschen und zu erweitern. Darüber hinaus bildet der Lehrstuhl AM-Fachkräfte und exzellent ausgebildete Digital Natives von morgen aus. In Praxisprojekten werden sie für ihren Beitrag zur AMifizierung und Digitalisierung der Industrie vorbereitet.

Welche Ziele verbindet Dein Lehrstuhl mit der Zusammenarbeit im Forschungscampus DPP?

Es wird das Ziel verfolgt, die entwickelnde und produzierende Industrie nachhaltig zu stärken und voranzubringen. Dafür muss ein gemeinsamer Wissenspool aufgebaut und erweitert werden. Weiterhin ist ein zentrales Ziel auch der Technologietransfer von der universitären Grundforschung in die Industrie.

Welche Bedeutung hat der Standort Aachen für das Unternehmen?

Die RWTH und die nahe Anbindung an Unternehmen und Einrichtungen im Campus-Melaten bilden für den DAP-Lehrstuhl ein enges Netzwerk an Kompetenzen und kurzen Wegen zur schnellen Bearbeitung von Projekten und Problemen.