Wir stellen uns vor: Marvin Kippels (Fraunhofer ILT)

Wir stellen uns vor: Marvin Kippels (Fraunhofer ILT)

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Wie bringt man Laserpräzision auf das nächste Level? Physiker Marvin Kippels und sein Sprintteam kennen die Antwort: Mit Hilfe einer „Angepassten zeitlichen und örtlichen Modulation der Laserleistung für das LPBF“ (Sprintteam 1).

Marvins Sprintteam verfolgt ein ambitioniertes Ziel: die Prozessrobustheit, Produktivität und das Werkstoffspektrum bei der additiven Fertigung mittels LPBF (Laser Powder Bed Fusion) maßgeblich zu verbessern. Mit einem klaren Fokus auf Innovation arbeiten sie daran, langfristig ein Simulationsmodell zu entwickeln, das die zeitliche und örtliche Modulation der Laserintensitäten realistisch abbildet und verifiziert.

Dieser Ansatz verspricht nicht nur eine höhere Präzision und Effizienz in der Fertigung, sondern könnte auch neue Materialien und Anwendungen erschließen, die bisher mit traditionellen LPBF-Techniken schwer realisierbar waren.

Fragen zur Person

Wie sieht Dein typischer Arbeitstag im Forschungscampus aus?

Ganz unterschiedlich: Manchmal verbringe ich mehrere Tage im Labor, um Messungen durchzuführen und werte diese dann im Büro aus. Die Ergebnisse sowie weitere Schritte werden in regelmäßigen Firmen mit den Partnerfirmen besprochen.

Du wurdest von Deinem Unternehmen in den Forschungscampus entsandt - wie gestaltet sich die Aufteilung der Arbeit für den Forschungscampus und das Fraunhofer ILT?

Da die Umsetzung stark von Anlagenverfügbarkeit abhängig ist, arbeite ich in Blöcken von 1-2 Wochen.

Wie würdest Du die Forschungscampus-Kultur beschreiben?

Sehr freundlich und locker. Man ist ständig zu einem thematischen Austausch, auch über die eigenen Themen hinaus, angeregt.

Wie bist Du zur Lasertechnik gekommen?

Während meines Physikstudiums in Jülich und Aachen konnte ich in mehreren Vorlesungen die Vielseitigkeit, aber auch die Komplexität des Werkzeugs Laser entdecken.

Was fasziniert Dich an der Lasertechnik?

Energie hat mich schon immer interessiert. Sie hält uns am Leben und das Universum im Gang. Laserlicht ist eine besondere Form von Energie, die mit ihrer Präzision in fast allen Bereichen der Technik einsetzen lässt.

Drei Worte, die für Dich den Forschungscampus DPP beschreiben:
Austausch, Ideen und Entdeckergeist.

Aufgaben im Forschungscampus

Für welche Aufgaben bist Du verantwortlich?

Ich bin seit Anfang 2022 Leiter des Sprintteam 1 "Angepassten zeitlichen und örtlichen Modulation der Laserleistung für das LPBF". In dieser Rolle koordiniere ich, welche Messungen und Simulationen durchgeführt werden sollen und führe diese dann aus.

Welche Themen werden momentan von Dir bearbeitet?

Vergrößerung von Prozessrobustheit, Produktivität und Werkstoffspektrum bei der Additiven Fertigung mittels LPBF durch die Anwendung von angepasster Strahlformen.

Mit welchen Unternehmen und Organisationen arbeitest Du im Projekt zusammen?

ESI Group, MTU Aero Engines, RWTH DAP, RWTH TOS, Siemens Energy AG, SLM Solutions Group AG, TRUMPF Laser- und Systemtechnik GmbH, TRUMPF Photonic Components GmbH.

Welche Ziele verfolgt ihr gemeinsam konkret?

Zur Untersuchung der Effekte der Anwendung angepasster Strahlformen erfolgt gegenwärtig die quantitative Analyse wird mit den Eigenschaften der aufgebauten Probenkörper in Beziehung gesetzt. Zusätzlich wird eine inverse Simulation entwickelt, die basierend auf einer gewünschten Schmelzbadgeometrie eine vorgegebene Intensitätsverteilung erzeugen soll.


Das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT

Was macht das Fraunhofer ILT?

Das Fraunhofer ILT erforscht und entwickelt fortschrittliche Lasertechnologien für Anwendungen in der industriellen Produktion, additiven Fertigung, Lasermaterialbearbeitung und mehr.

Was zeichnet Deine Institution besonders aus?

Neben Multiprofessionalität und Forschung an den aktuellen Themen der Lasertechnik, die Möglichkeit, eigene Ideen einfach umsetzen zu können.

Welche Ziele verbindet Deine Institution mit der Zusammenarbeit im Forschungscampus DPP?

Thematischer Austausch mit den unterschiedlichen Unternehmen und Organisationen.

Welche Bedeutung hat der Standort Aachen für das Unternehmen?

Aachen ist aufgrund seiner akademischen Exzellenz, seiner Forschungsinfrastruktur, seiner Nähe zur Industrie und seines Innovationsklimas von hoher Wichtigkeit für das Fraunhofer ILT.