Wir stellen uns vor: Sönke Vogel (RWTH Aachen University Lehrstuhl für Lasertechnik LLT)

Wir stellen uns vor: Sönke Vogel (RWTH Aachen University Lehrstuhl für Lasertechnik LLT)

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Lasertechnik mit Präzision: Forschung an Dünnschichtsystemen im Sprintteam 6

Wie lassen sich ultrakurz gepulste Laserstrahlen gezielt für die Bearbeitung von Dünnschichtsystemen einsetzen? Im Sprintteam 6 „Abtragende Produktion: Wechselwirkung & Prozessdiagnostik“ des Forschungscampus DPP arbeitet Sönke Vogel als Sprintteamlead gemeinsam mit Industriepartnern an innovativen Lösungen für die Anwendungen von morgen. Vom ersten Experiment bis zur Rückkopplung in die Systementwicklung – ein spannender Einblick in den Forschungsalltag und die vielseitige Welt der Photonik.

Welche Aufgaben und Themen verantwortest Du im Forschungscampus DPP? Welche Unternehmen bilden dabei Teil Deines Sprintteams?


Ich leite das Sprintteam 6 am Forschungscampus DPP, in dem wir uns intensiv mit der Wechselwirkung zwischen ultrakurz gepulster Laserstrahlung (UKP) und Dünnschichtsystemen beschäftigen. Unser Ziel ist es, neuartige Anwendungen durch präzise Materialbearbeitung mit UKP-Lasern zu erschließen.

Dabei arbeite ich eng mit Partnern aus der Industrie zusammen – unter anderem mit HEGLA, MDI und Saint-Gobain auf der Anwendungsseite. Gemeinsam identifizieren wir spannende Anwendungsfälle, die ich im vorindustriellen Maßstab experimentell untersuche. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen direkt zurück an die Anwender und die Systementwickler Trumpf, EdgeWave und Amphos.

Für unterschiedliche Anwendungen vernetze ich mich dynamisch mit Experten aus anderen Sprintteams – ein großer Vorteil der interdisziplinären Forschungsstruktur am DPP. Aktuell forsche ich besonders intensiv an der Strahlformung zur Effizienzsteigerung beim UKP-Dünnschichtabtrag.

Wie sieht Dein typischer Arbeitstag auf dem Forschungscampus aus und wie würdest Du die Campus-Kultur dort beschreiben?


Ein typischer Arbeitstag beginnt oft mit der Justage der Lasersysteme oder zusätzlicher Sensorik, wie Photodioden. Danach führe ich geplante Parametervariationsexperimente durch. Der größte Teil meiner Arbeit findet jedoch an hochpräzisen Messgeräten wie dem AFM (Atomic Force Microscope) oder einem Weißlichtinterferometer statt – hier werden die Resultate der Laserbearbeitung im Nanometerbereich ausgewertet.

Die Kultur auf dem Forschungscampus DPP ist geprägt von Neugier, fachlichem Austausch und einem offenen Miteinander. Der enge Kontakt zwischen Wissenschaft, Systementwicklung und Anwendung sorgt für eine sehr praxisnahe und zugleich innovationsgetriebene Arbeitsatmosphäre.

Wie bist Du zur Lasertechnik gekommen und was fasziniert Dich besonders daran?


Meine Begeisterung für die Lasertechnik begann bereits 2016 während meiner Bachelorarbeit, in der ich die Schmelzbaddynamik im PBF-Verfahren simulierte. Nach einem Abstecher in die Mikro- und Nanotechnologie hat es mich zurück in die Laserforschung gezogen.

Mich fasziniert die enorme Vielseitigkeit des Lasers als Werkzeug: Ob 3D-Druck, Schweißen, Polieren, Schneiden, selektives Entschichten, in-Volumen-Strukturierung oder sogar Messen – die Anwendungen sind nahezu unbegrenzt. Besonders spannend finde ich, wie physikalische Effekte wie Polarisation oder Interferenz gezielt zur Prozesssteuerung genutzt werden können.

Welche drei Worte beschreiben für Dich den Forschungscampus DPP am besten?


Für mich ist der Forschungscampus DPP:


kompetent, wissbegierig und flexibel.


Diese Begeisterung für die Photonik und ihre zahlreichen Anwendungsfelder ist auf dem gesamten Campus spürbar.